Behandlungsmethoden 1


Teil- und Ganzkörpermassagen

Das Massieren ist eine Jahrtausend alte Technik zur Vorbeugung und Behandlung von Beschwerden und Erkrankungen im Bereich des Bewegungsapparats. Mit Hilfe bestimmter Massagetechniken können aber auch erkrankte innere Organe günstig beeinflusst werden. Die klassische Massage ist die bekannteste und am weitesten verbreitete Massageform.

Philosophie/Entstehungsgeschichte

Die "Kunst der Berührung", wie die Massage auch genannt wird, gehört zu den Behandlungsformen, mit denen dem Menschen   Kraft und Vitalität zurückgegeben werden sollen. Die Praxis des Massierens kommt ursprünglich aus dem Fernen Osten. Der Begriff "massieren" soll einen arabischen Ursprung haben.

Der Hauptzweck der Massage liegt darin, die Harmonie des Organismus durch regulierende Techniken der Berührung zu bewahren oder wiederherzustellen.

Hauptwirkungen der Massage sind durchblutungsfördernde sowie muskelregulierende Massnahmen.

 

Wie kann die klassische Massage eingesetzt werden?  

Die klassische Massage dient vor allem zur Vorbeugung und Behandlung von Verspannungen der Muskulatur. Typische Beschwerden, die jemandem zum Masseur führen, sind: 

  • Rheumatische Beschwerden
  • Rückenschmerzen
  • Kopfschmerzen bei verspannter Rücken- und Nackenmuskulatur
  • Verhärtete Muskulatur nach grösseren sportlichen Leistungen
  • Bewegungseinschränkungen, die durch eine verspannte oder verkürzte Muskulatur bedingt sind 
  • ausserdem dient die Massage auch zur Entspannung und allgemeine Lockerung
  • Verbesserung der Durchblutung von Haut und Muskulatur

Sehr oft werden Massageanwendungen durch wärmende Wickel oder Elektrotherapie unterstützt.


DWT - Dynamische Wirlbelsäulentherapie

Die DWT, beruht vordergründig in der Behandlung des Patienten auf einem speziell dafür entwickelten Luftkissen. Aus dem umfassenden Studium, welche unterstützt wurden durch Patienten, Radiologen, Rheumatologen, Neurologen ist diese Therapieform zur heutigen Reife gelangt.


Grundsätzliches

Die Wirbelsäule, als Mittler nimmt eine umfassende eine sehr gewichtige Rolle in unserem ganzen Leben ein. Man bedenke, dass fast alle Nerven durch sie verlaufen, austreten, zur Peripherie des Körpers führen, oder von dort in sie eintreten, um somit auch Eindrücke der Umwelt zu vermitteln. Ebenso stellt die Wirbelsäule als Knochengebilde eine Gelenkreinheit in unserem Körper dar, die einmalig ist. Das ganze Gelenkgebilde unserer Wirbelsäule hat nicht nur einen dynamischen Charakter, sondern prägt mit seiner Bewegungsfreiheit auch das gesamte Bewegungsbild unserer täglichen Lebensweise. Vielmals entspricht unsere Lebensweise nicht mehr der natürlichen Ausgeglichenheit. Regelmässigen Symmetrischen Belastungen liegen zum grössten Teil geprägt durch uns und unsere Umwelt nicht mehr vor. Hier liegt bereits ein grosser Teil der Ursachen, weiche zu Problemen im Bereich der Wirbelsäule führen können. Wichtig sein sollte, das wir den beweglich-dynamischen Charakter in unserer heutigen Zivilisation beibehalten. Bei einer gesunden Wirbelsäule gelingt dies in der Regel mit kompensativen, sportlichen Betätigungen. Um jedoch die Dynamik und somit eine gleichmässige Beweglichkeit bei Schädigung wieder zu erlangen, bedarf es einer Therapie, welche der dynamischen Bewegungsformen im Alltag ohne muskuläre Störungen zu gewähren.


BGM- Bindegewebemassagen

Nach einer genauen Beurteilung der Masseur mit einer besonderen Aufbau-Massagetechnik, bis es zum Spannungsausgleich kommt.

Durch die Bindegewebsmassage sollen auch Organe im Körperinneren beeinflusst und deren Funktionen verbessert werden. Die Massage wird zwei- bis dreimal pro Woche durchgeführt und dauert je nach fortschritt der Therapie von 15 – bis zu 45 min Minuten. Sehr oft wird sie durch Wärme spendende Wickel und Packungen unterstützt.

Die Bindegewebsmassage ist eine relativ junge Richtung in der Form der Massagetechniken, sofern man 80 Jahre als jung bezeichnen kann. Die Bindegewebsmassage wird nicht nur zur Behandlung, sondern auch zur Befunderhebung von Erkrankungen eingesetzt. Durch exakte Hautbeurteilung kann man anhand der langjährigen Studien, die darüber geführt wurden, zum Befund gelangen.


Philosophie/ Entstehungsgeschichte

Die Bindegewebsmassage wurde Ende der 20er Jahre von der Krankenschwester Elisabeth Dicke entwickelt. Frau Dicke litt selbst an einer Behinderung, die zu einer Beinamputation hätte führen können. In ihrer Verzweiflung behandelte sie ihre heftigen Rückenschmerzen durch intensives Streichen am Beckenkamm und am Kreuzbein. Darauf verspürte sie in ihrem kranken, gefühllosen Bein unerwarteterweise ein Kribbeln und Stechen, die Schmerzen besserten sich.

Bei der Bindegewebsmassage geht man davon aus, dass bei Erkrankungen der inneren Organe Spannungsunterschiede im lockeren Bindegewebe der Unterhaut entstehen. Diese Spannungen versucht der Masseur zu beheben, indem er zunächst die Spannung im Bindegewebe ertastet, beurteilt und danach auszugleichen versucht.


Technik der Bindegewebsmassage

Die Grundlage der Bindegewebsmassage ist der Tastbefund des Gewebes. Dabei versucht der Therapeut folgende Fragen zu beantworten:

  • Wie hoch ist der Flüssigkeitsgehalt des Gewebes?
  • Finden sich Knötchen in der Unterhaut?
  • Bestehen Spannungsunterschiede in der Muskulatur?
  • Ist Haut und Muskulatur verklebt, bestehen Einziehungen oder Quellenden?

Wie kann die Bindegewebsmassage eingesetzt werden?

Mit der Bindegewebsmassage wird versucht, neben der örtlichen Wirkung auch entfernt liegende Gebiete und Organe günstig zu beeinflussen. Folgende Beschwerden sollen gut auf diese Massagetechnik ansprechen:

  • Magen- Darmstörungen nach Entzündungen
  • Leber- und Gallenbeschwerden nach einer Leberentzündung
  • Schmerzen verschiedener Art, zum Beispiel Migräne
  • Menstruationsbeschwerden
  • Klimakteriumsbeschwerden
  • Rheumatische Erkrankungen (Gelenkschmerzen)
  • Durchblutungsstörungen der Beine
  • Nicht entzündliche Vennenleiden, zum Beispiel Krampfadern


MLD- Manuelle Teil- und Ganzkörperlymphdrainagen

Mit Hilfe der Lymphgefässe wird Wasser aus dem Gewebe abtransportiert und in die Blutgefässe zurückgebracht. Wenn das Lymphsystem in seiner Funktion gestört ist, staut sich das Körperwasser im Gewebe und es kommt zu Schwellungen (Ödemen). Das Therapiekonzept der Lymphdrainage hat zum Ziel, das gestörte Gleichgewicht zwischen der Menge von Gewebewasser und der Leistungsfähigkeit der Lymphbahnen wiederherzustellen. Gleichzeitig soll das Immunsystem angeregt werden. Die Lymphdrainage gehört, zu den manuellen Therapieformen.

 

Philosophie/Entstehungsgeschichte

Die manuelle Lymphdrainage wurde vom dänischen Physiotherapeuten Emil Vodder entwickelt. Er arbeitete vor rund 50 Jahren in Cannes (Südfrankreich ) in einem Institut für physikalische Therapie. Dort beobachtete er, dass Kurpatienten mit chronischen Erkältungskrankheiten oft stark geschwollene Lymphknoten am Hals aufwiesen. Vodder massierte entgegen der damaligen Lehrmeinung die vergrösserte Halslymphknoten eines jungen Mannes mit vorsichtigen Dreh- und Pumpbewegungen – der junge Mann wurde gesund. Aus dieser Erfahrung heraus entwickelte Vodder die manuelle Lymphdrainage.

Wie kann die Lymphdrainage eingesetzt werden?

Die Lymphdrainage eignet sich vor allem für Beschwerden, bei denen es zu Stauungen ( Ödemen ) von Lymphe oder Wasser im Gewebe kommt, zum Beispiel:

  • Lymphödeme
  • Ödeme bei rheumatischen Erkrankungen
  • Schwellungen nach Verletzungen

Ausserdem wird die Lymphdrainage bei folgenden Erkrankungen regelmässig angewandt:

 

  • Atemwegserkrankungen mit starker Verschleimung
  • Nervenschmerzen
  • bestimmte Formen der Migräne
  • Fibromyalgie
  • nach Operationen, nur mit ärztlicher Verordnung
  • Krebsgeschehen nur mit ärztlicher Verordnung

Technik der Lymphdrainage

Mit Hilfe der Lymphdrainage sollen die Lymphgefässe dazu angeregt werden, überschüssige Gewebsflüssigkeit abzutransportieren. Um diese zu erreichen, wird bei der Lymphdrainage mit sanftem Druck das Unterhautgewebe massiert. Hierfür stehen verschiedene Griffe zur Verfügung:

  • Kreisbewegungen
  • Pumpgriff mit Hilfe von Daumen und Finger
  • sogenannte Schröpfgriffe
  • Drehgriff, bei denen die Haut gegen die Unterhaut verschoben wird


FRZ - Fussreflexzonenmassage

Die Fussreflexzonenmassage ist eine sehr beliebte Massagetechnik, bei der durch die Behandlung der Füsse der gesamte Körper beeinflusst werden soll.

 

Philosophie/ Entstehungsgeschichte

Im Jahre 1913 begründete der amerikanische Arzt Dr. William Fitzgerald die Fussreflexzonenmassage. Er teilte den menschlichen Körper in zehn Längszonen und drei waagrechte Zonen ein, die proportional auf die Fusssohle übertragen wurde. Dr. Fitzgerald ging davon aus, dass jede Zone auf der Fusssohle mit einem Organ erkrankt ist, soll der Druck auf die entsprechende Reflexzone am Fuss einen Schmerz auslösen. Durch die Fussreflexzonenmassage werden die Organe besser durchblutet, die gestaute oder blockierte Lebensenergie beginnt wieder zu fliessen. Ausserdem soll die Massage die Selbstheilungskräfte des Körpers unterstützen.

Wie kann die Fußreflexzonenmassage eingesetzt werden?

Die Fußreflexzonenmassage eignet sich gut zur Behandlung der folgenden Beschwerden:

  • Rheumatische Erkrankungen ( Gelenkschmerzen )
  • Kreislaufprobleme
  • Verdauungsstörungen
  • Menstrut1tionsschmerzcn
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Verspannungszustand
  • Heuschnupfen
  • Erkältungen
  • Blasenentzündung

Technik der Fussreflexzonenmassage

Der Masseur beurteilt die Füsse zuerst durch Ansehen ( Beschaffenheit des Gewebes, Haut- oder Nagelauffäligkeiten ). Danach durch systematische Betasten der Fusssohle. Welche Organe besonders belastet sind, erkennt der Therapeut an den Reaktionen des Patienten und am Tastbefund. Nun zeichnet er die kritischen Zonen auf eine Karte auf, die ihm bei den Folgebehandlungen als Gedächtnisstütze dient Danach beginnt er mit der Massage der Fusssohle, wobei besonders die belastete Reflexzone behandelt werden. Die Erstbehandlung dauert in der Regel 30 Minuten. Wichtig nach jeder Massage ist die Nachruhe, während der Patient 10 - 20 Min. ungestört liegen soll.